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Destinova: Pieces (Review)
Artist: | Destinova |
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Album: | Pieces |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative Rock |
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Label: | Plattenfirma to Go | |
Spieldauer: | 52:36 | |
Erschienen: | 07.10.2022 | |
Website: | [Link] |
Sammelt eine Band ihr Material über Jahre hinweg zusammen und presst es auf einen Tonträger, dann läuft sie damit natürlich Gefahr, eine Art unfreiwilliges Compilation-Album zu veröffentlichen. Dass das aber auch kein schlechter Ansatz sein muss, gegenteilig letztendlich sogar sehr viel Sinn machen kann, zeigen DESTINOVA auf „Pieces“, das allein durch seine Betitelung die Ausgangssituation für die darauf enthaltene Musik passend beschreibt.
Dieser Ausgangssituation ist es wohl auch geschuldet, dass sich in der Musik viele verschiedene Einflüsse tummeln. So klingt der Opener „Earthquake“ durchaus nach Aufbruch, was angesichts des Themas der wiederaufstehenden Musikszene nach der Corona-Zwangspause ja auch irgendwie passt.
Textlich ähnlich gelagert, aber musikalisch weit spannender fällt „Scryer“ aus. Hier packt die Band nämlich eine gehörige Schippe Melodie und Eingängigkeit hinzu, die das Material nochmal aufpeppt. Da der vorliegende Text relativ offen formuliert ist, verfällt die Band auch nicht (zu) zwanghaft in Schubladendenken zum Thema Corona. Wenn auch der grundsätzliche Fakt, dass sich der Text eben doch mit sog. 'Verschwörungstheorien' (Scheiß-Wort) und ihrem faktischen Gehalt beschäftigt, einen gewissen Beigeschmack hinterlässt, denn eine Gegendarstellung (also ein Hinterfragen der allgemein gängigen wissenschaftlichen Denke findet sich nicht).
Im Gegensatz zu manch geradlinigem Rocker dieser Platte überzeugen Stücke wie „Paint A Stroke“ und vor allem „We Float“ durch ihren leicht sphärischen Charakter und einem Fokus auf filigrane Melodik, der dem Material hervorragend steht.
Ein heimliches Highlight ist auch „Hit the Floor“, das voller Energie aus den Boxen fetzt und zeigt, dass DESTINOVA dieser geradlinige Ansatz hervorragend steht. Tatsächlich würden ein, zwei Nummern mehr von diesem Kaliber das Album in Gänze noch stärker aus der manchmal aufkeimenden Behäbigkeit retten.
Allerdings will manch andere Nummer nicht komplett zünden. „Zombie“ z.B. klingt eigentlich nicht schlecht, aber auch nach mehrmaligem Hören bleibt hier irgendwie wenig bis nix hängen, wenn auch der energische Groove kurzfristig begeistern kann.
Dass das besser geht, zeigt „Styx“, denn hier sorgt besonders der Refrain wieder für Ohrwurmpotenzial, wobei die Dynamik zwischen Melodie, Riffs und Geschrei sehr gut passt. Der Song zeigt aber auch, dass manch anderer Nummer ein Härtezuwachs in Form von mehr Screams wohl sehr gut gestanden hätte.
Mit „I count the Miles“ und „In the Mist“ sparen sich DESTINOVA zwei Highlights aber bis ganz zum Schluss auf. Beide Nummern überzeugen sowohl durch ihre anfängliche Unvorhersehbarkeit als auch durch ihre Dynamik. Während ersterer nach und nach zu einem echten Ohrwurm anwächst, sitzt „In the Mist“ auf Anhieb im Ohr fest. Die textliche Conclusio, dass die Zukunft ungewiss bleibt, ist so banal wie passend, denn was morgen ist, weiß keiner.
FAZIT: Hätten sich DESTINOVA die eine oder andere Thematik gespart oder sie ein bisschen subtiler und umfassender beleuchtet und würde manche musikalische Kurvenfahrt geradliniger ausfallen, oder eben noch kurvenreicher, dann wäre eventuell noch ein Zähler mehr drin gewesen. Aber auch so ist „Pieces“ ein liebevoll zusammengeschustertes Werk, das gar nicht so kleinteilig wirkt wie es anfangs scheint.
PS: Zur Feier des Tages verlosen wir unter unserer Startseite zwei DESTINOVA-CD's bis zum offiziellen Erscheinungstermin am 7. Oktober 2022!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Earthquake
- Burning Eyes
- Erase the Soul
- Scryer
- Your Foe
- Paint a Stroke
- Give me the Eye
- Hit the Floor
- Something to say
- Zombie
- We float
- Styx
- I count the Miles
- In the Mist
- Bass - Thomas Henn
- Gesang - Tim Meiswinkel
- Gitarre - Frederic 'Pömie' Breitrück, Tim Meiswinkel
- Schlagzeug - Marius Klein
- Sonstige - Thomas Henn, Frederik 'Pömie' Breitrück (Hintergrundgesang)
- The Nameless Goat (2017) - 9/15 Punkten
- Pieces (2022) - 11/15 Punkten
- Arcane (2024) - 11/15 Punkten
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